Solarspitzengesetz
Was ist das und was ändert sich für Besitzer von Solaranlagen?
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Das Solarspitzengesetz wurde am 31. Januar 2025 im Bundestag verabschiedet und hat zum Ziel, die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten und regionale Stromausfälle zu verhindern. Es soll dazu beitragen, die Spitzen bei der Solarstromproduktion zu vermeiden. Um dies zu erreichen, müssen Solaranlagen künftig in der Lage sein, aus der Ferne gesteuert zu werden. Es gibt Übergangsfristen, die festlegen, bis wann Betreiber ihre Anlagen entsprechend anpassen müssen.
Das Inkrafttreten ist für den 1. März 2025 geplant. Die Regelungen betreffen vor allem neue Photovoltaikanlagen. Dabei dürfen nur 60% des erzeugten Stroms ohne eine sogenannte Steuerbox ins Netz eingespeist werden. Bei negativen Strompreisen erfolgt keine Einspeisevergütung. Zudem wird die Einführung von Smart Metern und intelligenten Messsystemen (iMSys) verpflichtend. Diese sollen den Eigenverbrauch durch ein verbessertes Energiemanagement optimieren.
„Das Gesetz sorgt für eine Balance zwischen der Nutzung von Solarenergie und der Gewährleistung der Netzsicherheit – ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Energiewende!“
Photovoltaikanlagen müssen künftig mit einem intelligenten Messsystem (Smart Meter) und einer Steuerbox ausgestattet werden. Diese Technik ermöglicht eine präzisere Messung und Steuerung der Einspeisung der Solaranlagen. Die erforderliche Flexibilität sorgt dafür, dass die Anlagen so geregelt werden können, dass das Stromnetz nicht überlastet wird. In der Regel ist der Messstellenbetreiber (MSB) des örtlichen Netzbetreibers für die Installation dieser Technik verantwortlich.
Derzeit erhalten Betreiber von Solaranlagen auch dann eine Einspeisevergütung, wenn der Strompreis negativ ist. Dies führt zu einer doppelten Belastung für den Staat: Es gibt so viel Strom im Netz, dass dieser eigentlich aus dem Netz genommen werden müsste – daher der negative Strompreis. Gleichzeitig wird jedoch weiterhin Strom eingespeist, wofür die Betreiber vergütet werden. Um diese Problematik zu lösen, sieht das Solarspitzengesetz vor, dass es keine Einspeisevergütung mehr gibt, wenn der Strompreis negativ ist.
Wenn eine Photovoltaikanlage nicht mit einem Smart Meter und einer Steuerungseinheit ausgestattet ist und weiterhin von der staatlichen Einspeisevergütung profitiert, wird die Einspeiseleistung auf 60% begrenzt (sogenannte „Wirkleistungsbegrenzung“). Betreiber können in diesem Fall nur noch einen Teil ihrer maximalen Leistung ins Netz einspeisen, was zu einer erheblichen Reduzierung der Einnahmen aus der Einspeisevergütung führen kann. Dies ist zwar vorteilhaft für die Netzstabilität, jedoch nachteilig für die Betreiber, da durch die Drosselung der Einspeisung und den Wegfall weiterer Vergütungsbestandteile (siehe unten) die Einnahmen um bis zu 30% sinken können.
Wichtig: Die staatliche Einspeisevergütung entfällt nicht vollständig für PV-Betreiber. Sie bleibt grundsätzlich erhalten, könnte aber je nach individueller Situation niedriger ausfallen als bisher.
Bisher war es nicht möglich, einen Speicher mit Strom aus dem Netz zu laden und diesen später wieder ins Netz einzuspeisen. Der Grund dafür war, dass der Netzbetreiber nicht mehr zwischen Strom aus der PV-Anlage und zwischengespeichertem „grauem“ Strom aus dem Netz unterscheiden konnte. Ohne zusätzliche Messtechnik für den Speicher hätte die Einspeisevergütung für den eingespeisten Strom nicht mehr gewährt werden können. Für Betreiber von Batteriespeichern war dies ein Nachteil, da sie ihren Speicher zu Zeiten niedriger Strompreise nicht flexibel aus dem Netz laden und den Strom gewinnbringend wieder einspeisen konnten, ohne die Förderung des eingespeisten PV-Stroms zu verlieren.
Unsere Auswahl an Smart Metern und intelligenten Messsystemen (iMSys):